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Gebärmutter­halskrebs und humane Papilloma­viren (HPV)

Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Krebs am Gebärmutterhals (Zervixkarzinom) ist eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV). Bei über 95 % aller Zervixkarzinome können humane Papillomaviren nachgewiesen werden.

Eine Infektion mit HPV ist sehr häufig: In Daten aus den USA findet sich der Nachweis einer jemals stattgefundenen HPV-Infektion bei 75 % Prozent aller erwachsenen Frauen. Eine solche Infektion heilt bei den meisten Menschen nach einigen Monaten aus. In 5-10 % kann es jedoch zu einer dauerhaften Infektion führen – dann ist es möglich, dass sich die infizierten Zellen allmählich verändern und letztlich ein Zervixkarzinom entsteht. Ungefähr 3 % der HPV-infizierten Frauen erkranken schließlich an einem Zervixkarzinom.

Für die Entstehung eines Zervixkarzinoms gibt es noch weitere Risikofaktoren:

  • Rauchen
  • Immunsupression (z.B. Medikamente, HIV)
  • Früher Beginn der sexuellen Aktivität
  • Häufig wechselnde Geschlechtspartner
  • Andere Infektionen der Geschlechtsorgane (z.B. Chlamydien, Herpes genitalis, Gonokokken)
  • Langzeiteinnahme der Pille
  • Schlechte Sexualhygiene

Bei einigen dieser Risikofaktoren, wie zum Beispiel Rauchen und Immunsuppression, wird angenommen, dass das Immunsystem weniger gut in der Lage ist, sich gegen den HP-Virus zu wehren.
Bei der Pille als Risikofaktor wird diskutiert, ob die Hormoneinnahme die lokale Abwehrbereitschaft der Zellen des Gebärmutterhalses reduziert – oder ob eine Frau, die die Pille nimmt, mehr bzw. häufig wechselnde Geschlechtspartner hat.

Zur Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses gibt es im Moment in Deutschland die einmal im Jahr stattfindende Krebsfrüherkennungsuntersuchung.

Es gibt die Impfung gegen humane Papillomaviren („HPV-Impfung“), diese reduziert deutlich das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Die Impfung bietet jedoch keinen 100-prozentigen Schutz, so dass auch geimpfte Frauen regelmäßig eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung durchführen lassen sollten. Nach der aktuellen STIKO-Impfempfehlung sollte die Impfung bei Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren durchgeführt werden, bis 18 Jahren ist die Nachholimpfung möglich.

Informationen vom Robert-Koch-Institut (RKI) zur HPV-Impfung finden sich hier:
www.rki.de/DE/Content/Infekt/Imp…


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