Jede Schwangere kennt es: bei den Untersuchungen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge wird auch immer das aktuelle Körpergewicht ermittelt.
Das Thema „Gewicht“ ist für viele Frauen sehr emotionsgeladen. Oft hadern die Frauen schon lange mit ihrem Körpergewicht und auch Essstörungen sind relativ weit verbreitet. Bei der Vorsorge wird dann dieses sensible Thema jedes Mal aufs Neue der Schwangeren präsentiert.
Ganz oft stellt sich dann auch die Frage: Was ist die ideale Gewichtszunahme im Laufe der Schwangerschaft?
In einer Metaanalyse (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3106…) ergaben sich die folgenden Zahlen:
- bei Untergewicht (BMI unter 18,5): 14 – 16 kg Zunahme
- bei Normalgewicht (BMI 18,5 – 24,9): 10 – 18 kg Zunahme
- bei Übergewicht (BMI 25 – 29,9): 2 – 16 kg Zunahme
- bei Adipositas Grad 1 (BMI 30 – 34,9): 2 – 6 kg Zunahme
- bei Adipositas Grad 2 (BMI 35 – 39,9): 0 – 4 kg Zunahme
- bei Adipositas Grad 3 (BMI über 40): 0 – 6 kg Zunahme
Man sieht bei diesen Zahlen, dass sich die einzelnen Gewichtsbereiche oft nicht gut abgrenzen lassen. In den Studien zeigte sich aber auch, dass die Gewichtszunahme als Risiko-Faktor für Schwangerschaftskomplikationen eine relativ geringe Rolle spielt.
Viel wichtiger ist das Gewicht der Frau vor Beginn der Schwangerschaft!
Es zeigte sich, dass starkes Übergewicht vor Schwangerschaftsbeginn eine deutliche Risikozunahme für Komplikationen, wie z.B. zu hoher Blutdruck, Präeklampsie*, Schwangerschaftsdiabetes, Kaiserschnitt, Frühgeburt und Wachstumsverzögerung des Kindes darstellt.
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* Präeklampsie = in der Schwangerschaft auftretende Erkrankung mit erhöhtem Blutdruck (Hypertonie), vermehrter Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie) und Wassereinlagerungen (Ödeme).
Bildnachweis: © Christine Adler