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Sexuell übertragbare Infektionen (STI)

Sexuell übertragbare Infektionen (STI), oder auch sexually transmitted diseases (STD), umfassen eine Vielzahl von Erkrankungen, die durch sexuelle Aktivitäten weitergegeben werden.
Hier eine kurze Übersicht der die häufigsten STI in Deutschland:

  • Chlamydien: Aus frauenärztlicher Sicht die relevanteste Erkrankung! Es sind sowohl Frauen als auch Männer betroffen, wobei viele Menschen mit einer Chlamydieninfektion wenige oder gar keine Beschwerden dadurch haben. Mögliche Beschwerden könnten sein: vermehrter Ausfluss, Schmerzen beim Sex oder Brennen beim Wasserlassen.
  • Humane Papilloma Viren (HPV): Ebenfalls aus frauenärztlicher Sicht eine sehr bedeutsame Infektion! Es gibt über 200 Virustypen, die sich in Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen unterscheiden lassen. Infektionen mit HPV sind sehr, sehr häufig, fast jeder sexuell aktive Mensch wird vermutlich im Laufe seines Lebens eine solche Infektion durchmachen. Bei den meisten Menschen heilt sie von alleine aus, bei Persistenz des Virus können Zellveränderungen am Gebärmutterhals entstehen. Seit einigen Jahren gibt es eine Impfung gegen HPV, die sogenannte „Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs“. Eine Infektion mit Niedrigrisiko-Viren kann Feigwarzen verursachen.
  • Herpes simplex: Gibt es sowohl als Lippen- als auch als Genitalherpes, bei beiden Varianten zeigen sich die typischen Bläschen. Im Intimbereich macht eine Infektion mit Herpesviren einen brennenden Schmerz, insbesondere bei einer Erstinfektion kann auch ein intensives Krankheitsgefühl mit Kopf- und Gliederschmerzen sowie Lymphknotenschwellung auftreten.
  • Trichomonaden: Das sind Parasiten, die einen riechenden Ausfluss, Juckreiz und Brennen beim Wasserlassen verursachen können. Frauen haben oft nur leichte oder gar keine Beschwerden.
  • Filzläuse: Kleine Insekten, die sich in der Schambehaarung, aber auch in Brust- und Achselhaaren einnisten.
  • Krätze (Skabies): Wird durch Milben verursacht. Diese leben in den oberen Hautschichten und verursachen starken Juckreiz, der vor allem nachts auftritt. An der Haut zeigen sich meist kleine Knötchen oder Pusteln.
  • Gonorrhoe (Tripper): Wird durch Bakterien (Neisseria gonorrhoeae), hervorgerufen. Macht gerade auch bei Frauen eher wenig Beschwerden, es kann auch hier zu vermehrtem Ausfluss, Schmerzen beim Sex oder Brennen beim Wasserlassen kommen.
  • Syphilis (Lues): Wird durch das Bakterium Treponema pallidum hervorgerufen. Die Erkrankung verläuft in drei Phasen: zu Beginn bildet sich an der Eintrittspforte des Bakteriums ein Knötchen, das zu einem Geschwür werden kann („Primäraffekt“). In der zweiten Phase gibt verschiedene, unspezifische Krankheitszeichen, wie z.B. Fieber, Muskel- und Kopfschmerz, Lymphknotenschwellung und Hautausschlag. Die dritte Phase ist gekennzeichnet durch das Auftreten von sogenannten Gummen, das sind verhärtete, gummiartige Knoten, die am gesamten Körper auftreten können.
  • Hepatitis A, B und C: Sind jeweils durch Viren verursachte Leberentzündungen. Im Verlauf sehr unterschiedlich: kann von milden Beschwerden bis zu schwerer Erkrankung reichen. Hepatitis A, und oft auch Hepatitis B, heilen von alleine aus. Bei Hepatitis B und C sind chronische Verläufe (= dauerhafte Erkrankung) möglich.
  • HIV und AIDS: Ist vermutlich die bekannteste sexuell übertragbare Erkrankung. HIV bedeutet „Human Immunodeficiency Virus“. Wird die Infektion mit HIV nicht behandelt, erkrankt man an AIDS (= „Acquired Immune Deficiency Syndrome“). Dies ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Symptomen.

Bildnachweis: © Benedikt Geyer on Unsplash