Ein ganz häufiges Thema in der Sprechstunde: Juckreiz im weiblichen Genital. Also: warum juckt es? Dafür gibt es verschiedene Ursachen:
- Entzündungen, z.B. durch Pilze, Bakterien, Trichomonaden, Parasiten etc.
- chronische Hauterkrankungen, z.B. Lichen sclerosus, Lichen planus, Lichen simplex chronicus, Ekzem, Psoriasis (Schuppenflechte)
- Vorstufen von bösartigen Veränderungen, „vulväre intraepitheliale Neoplasie“ (VIN), Morbus Paget
- Östrogenmangel
- Allergien
- lokale Reizung durch Rasur, Intimhygiene oder enge Kleidung
- Krankheitsbilder wie Diabetes mellitus, Leber- und Nierenerkrankungen
- psychische / psychosomatische Ursachen
Grundsätzlich richtet sich die Therapie nach der Ursache der Beschwerden. Beispielsweise werden Pilzinfektionen durch Antimykotika (Pilzmittel) behandelt. Chronische Hauterkrankungen werden oftmals mit Kortison oder immunsuppressiven Medikamenten (Calcineurin-Inhibitoren) therapiert.
Für die Haut im Genitalbereich empfiehlt sich grundsätzlich eine gute Hautpflege mit einem hohen Fettanteil. Cremes enthalten häufig Zusatzstoffe, die auch eine Reizung der Haut verursachen können. Andere Trigger für Juckreiz können Duftstoffe, Reinigungs- und Konservierungsmittel sein. Es ist immer gut, sich als Frau noch mal zu fragen, welche Reizstoffe vielleicht eine Rolle spielen könnten.
Steht der Verdacht im Raum, dass es sich auch eine Vorstufe einer bösartigen Veränderung handeln könnte, sollte immer auch eine Gewebeprobe genommen werden.
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