Viele Frauen, die bereits eine Operation im Bauchraum hatten, kennen das: Treten in den Monaten oder Jahren danach Bauchschmerzen auf und finden sich sonst keine Auffälligkeiten, so wird oft gesagt, dass es sich wohl um Verwachsungen handelt.
Nach Studien haben ein Drittel aller Frauen nach Bauch- und Beckenoperationen in den folgenden 10 Jahren behandlungsbedürftige Verwachsungsbeschwerden!
Auf schlau nennt sich das „postoperative Adhäsionen“. Diese entstehen im Rahmen der Wundheilung nach einer Operation als eine Art Narben, die verschiedene Gewebe in der Bauchhöhle miteinander verbinden. Dadurch können Schmerzen, Unfruchtbarkeit und Darmstörungen verursacht werden. Es handelt sich hierbei um eine Ausschluss-Diagnose. Das heißt: Wenn alle Untersuchungen einen unauffälligen Befund ergeben und letztlich keine Erklärung der Beschwerden gefunden wird, so denkt man dann, dass wohl Verwachsungen die Beschwerden verursachen.
Die einzige Möglichkeit, Verwachsungen nachzuweisen, ist, noch einmal zu operieren (in der Regel eine Bauchspiegelung). Jedoch begünstigt man mit einer erneuten Operation die wiederholte Bildung von Verwachsungen.
Es gibt verschiedene Therapieansätze, um die Bildung von Verwachsungen zu verhindern oder zu reduzieren. In erster Linie ist eine gewebsschonende, minimalinvasive Operationstechnik wichtig. Es gibt Versuche mit anti-entzündlichen Medikamenten, z.B. Kortison, die Gewebsreaktion zu verhindern. Auch wird das Spülen des Bauchraumes beispielsweise mit Antibiotika oder Heparinlösungen versucht. Für diese Therapieansätze gibt es allerdings keinen Wirknachweis. In den USA sind einige sogenannte Barrierepräparate zugelassen, die vermutlich Verwachsungen reduzieren, allerdings gibt es keinen Nachweis, dass diese Präparate auch Schmerzen, Unfruchtbarkeit und Darmbeschwerden reduzieren.
Siehe auch: www.asrm.org/globalassets/asrm/a…
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