In der Schwangerschaft gehört es oft zu den größten Sorgen, dass das Baby zu früh auf die Welt kommt. Nach medizinischer Definition ist eine Frühgeburt eine Geburt vor der 37+0 Schwangerschaftswoche (SSW).
Die Geburt zwischen 34+0 und 37+0 SSW zählt zu den „späten Frühgeburten“ (Late Preterm). Diese Kinder haben überwiegend geringe Probleme nach der Geburt. Kinder, die vor der 34+0 SSW auf die Welt kommen, können jedoch eine Vielzahl an Komplikationen erleiden. Daher wird eine Lungenreife-Behandlung (RDS-Prophylaxe) einer Schwangeren gegeben, wenn in diesem Zeitfenster eine Frühgeburt droht. Siehe auch: frau-adler.de/lungenreife-behand…
Generell gilt: Je jünger das Schwangerschaftsalter und je niedriger das Geburtsgewicht sind, desto größer sind die Risiken. Die Grenze zur Lebensfähigkeit liegt heute bei 23+0 – 25+0 SSW.
Von ärztlicher Seite besteht Sorge, dass eine Frühgeburt auftreten könnte, wenn sich in der Schwangerschaft der Gebärmutterhals verkürzt (Zervix-Insuffizienz), oder wenn die Frau bereits in einer vorherigen Schwangerschaft eine Frühgeburt hatte. Es gibt eine Meta-Analyse, die untersucht, welche Maßnahmen bei einem erhöhten Frühgeburtsrisiko einer Einlingsschwangerschaft (ja, so heißt das…) schützen: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3048…
Nach dieser Untersuchung ist die einzige Maßnahme, die nachgewiesen das Frühgeburtsrisiko senkt, die vaginale Gabe von Progesteron (= Gelbkörperhormon).
Bei Zwillingsschwangerschaften ist die vaginale Gabe von Progesteron nach derzeitiger Studienlage kein Schutz vor einer Frühgeburt. Es gibt eine Untersuchung bei Frauen, die mit Zwillingen schwanger waren und Frühwehen mit Verkürzung des Gebärmutterhalses hatten. Nach dieser Studie kann dann ein Pessar die Frühgeburtsrate senken, siehe: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3082…
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