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Was tun bei zu starker Regel­blutung?

Wenn die Regelblutung als zu stark empfunden wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Schulmedizinisch kommen medikamentöse, hormonelle und operative Therapien in Betracht, naturheilkundlich gibt es verschiedene Heilpflanzen, die die Blutungsstärke reduzieren können.

Eine konkrete Therapie setzt allerdings immer eine sorgfältige gynäkologische Diagnostik voraus, da zunächst Erkrankungen bzw. Veränderungen, zum Beispiel Myome, ausgeschlossen werden müssen.

Grundsätzlich muss man sagen, dass ein „zu stark“ bei der Regelblutung sehr subjektiv ist und letztlich nur der individuelle Leidensdruck der einzelnen Frau darüber entscheidet, ob überhaupt eine Behandlung notwendig ist.

Hier eine Übersicht über verschiedenen Möglichkeiten bei zu starker Menstruation. Diese Liste erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und – wichtiger Hinweis – ersetzt keine persönliche ärztliche Beratung und Untersuchung:

Hormonelle Therapien

  • Die Hormonspirale: damit wird die Stärke der Menstruationsblutung reduziert, die unterschiedlichen Modelle beinhalten verschiedene Dosen des Hormons (Gestagen), auf Dauer kann die Regelblutung auch ganz ausbleiben.
  • Die Minipille: eine Pille nur mit Gestagen, wird dauerhaft genommen und es sollte gar keine Regelblutung mehr auftreten. Ebenfalls zur rein gestagenhaltigen Verhütung gehören die Dreimonats-Spritze und das Hormonimplantat.
  • Die Mikropille: also Gestagen + Östrogen, das sind die Pillen, die man meist 3 Wochen lang nimmt und dann eine Pause von einer Woche macht. Die Regelblutung in der Pause ist meist deutlich schwächer. In diese Abteilung gehören auch das Verhütungs-Pflaster und der Vaginalring.

Medikament

  • Tranexamsäure: Dadurch wird die Blutgerinnung beeinflusst („Antifibrinolytika“) und die Stärke der Regelblutung reduziert sich. Dieses Medikament wird zum Beispiel auch eingesetzt bei Nasenbluten oder bei Operationen, die ein vermehrtes Blutungsrisiko aufweisen.

Operation

  • Endometrium-Ablation: Operative Verödung der Gebärmutter-Schleimhaut, also Verödung des Gewebes, das die Blutung verursacht. Die Stärke der Monatsblutung reduziert sich meist sehr deutlich bzw. die Blutung bleibt ganz weg.
  • Entfernung der Gebärmutter: die radikale Lösung, die heute eher selten gewählt wird. Meist wird heute so operiert, dass der Gebärmutterhals erhalten bleibt, weil das wichtig für den Halt im Beckenboden ist. Bei Erhalt des Gebärmutterhalses kann es weiter eine schwache Regelblutung geben.

Naturheilkunde / Phytotherapie

  • Hirtentäschelkraut (Bursae pastoris herba)
  • Mönchspfeffer / Keuschlamm (Agnus castus)
  • Schafgarbenkraut / -blüten (Millefolii herba / -flos)
  • Gänsefingerkraut (Potentiellae anserinae herba)

Diese Heilkräuter gilt es zum Teil in Fertigarzneimitteln, wie Tabletten, Tropfen, Kapseln und Dragees. Außerdem kann man damit schöne Teemischungen zusammenstellen, die eine gute Unterstützung geben können.

Zu Bedenken ist zudem, dass eine starke Regelblutung einen Eisenmangel hervorrufen kann. Dieser kann durch Eisenpräparate behandelt werden, außerdem sollte auf eine eisenreiche Ernährung mit pflanzlichen Eisenquellen, wie zum Beispiel Hirse, Kürbiskerne, Leinsamen und Amaranth geachtet werden.


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